Der Fall Pechstein - Pseudowissenschaft und Propaganda Drucken
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Geschrieben von: Baraka   
Montag, den 30. November 2009 um 00:00 Uhr

Vergangene Woche bestätigte der Internationale Sportgerichtshof CAS das Urteil gegen die Eisschnellläuferin Claudia Pechstein. Demgemäß wird die fünfmalige Olympiasiegerin für zwei Jahre gesperrt. Begründet wurde das Urteil durch indirekte Nachweise aus Blutproben, die ihrerseits wiederum anhand offizieller Lehrmeinungen interpretiert wurde. Schlussfolgerung dieser keinerlei empirisch-reproduzierbare Erkenntnisse zugrunde liegenden Lehrmeinung ist, dass Pechstein "wahrscheinlich" gedopt hat. Die massenmediale Propaganda feierte das Urteil in dem für sie typischen gigantomanischen wie autoritätshörigen Wahn als "historisch", ohne dabei die tatsächlichen Dimensionen der hier stattfindenden massiven Rechtsbeugung in unvorstellbaren Ausmaß zu verstehen, und sie dementsprechend verschweigt. Ohnehin ist es viel einfacher, der Masse ein Feindbild zu präsentieren, welches denunziert und diffamiert werden kann, anstatt die bestehenden Machtstrukturen anzutasten, die ein derartiges Rechtsverständnis, wie sie im Fall Pechstein in aller Deutlichkeit zur Schau gestellt wurde, sowie eine in dessen Schutz agierende rassistische Pseudowissenschaft, erst ermöglichen.

Dementsprechend also ist sich die liberale Gossenschmiere einig: Die gesamte, ausschließlich tendenziöse, unkritische und obrigkeitsgläubige massenmediale Propaganda suggeriert letztlich stets die Schuldigkeit von Claudia Pechstein. Nicht nur vor Gericht, sondern auch in der Öffentlichkeit gilt die Unschuldsvermutung also nicht. Wieder einmal offenbart sich die grundsätzliche Demokratie-Unfähigkeit einer ganzen Gesellschaft. Letztlich ist dies jedoch die zwangsläufige Folge einer Herrschaftsordnung, die sich mittels religiöser und rassistisch abgeleiteter Pseudowissenschaft legitimiert. Eine Pseudowissenschaft, die in ihrem totalitären Geisteszustand von Selbstherrlichkeit und Größenwahn jedes Maß verloren hat und sich über die naturwissenschaftlichen Mindestanforderungen der Empirie und Reproduzierbarkeit zunehmend erhaben dünkt, solange ihre publizierten Lehrmeinungen weiterhin nur den gesellschaftlichen Status ersatzreligiöser Dogmen einnehmen dürfen.

Stellvertretend für den pseudowissenschaftlichen Größenwahn, wie er im ganz besonderen Maße in der Schulmedizin und Biologie vorherrscht, kann die Aussage des Nürnberger Pharmakologen Fritz Sörgel angeführt werden: "Für alle, die an indirekten Beweisen forschen, ist das Urteil ermutigend." Tatsächlich ist das einzig Ermutigende an der Rechtsbeugung des CAS, dass sich dabei insbesondere eben die medizinische Pseudowissenschaft in ihrem einzigartigen Autismus und Größenwahn vollständig bloßstellt. Als ein ersatzreligiöser Kult um indirekte Nachweise, nämlich von Dingen, die empirisch sein sollen, weil sie politisch und ökonomisch sein müssen. Für Claudia Pechstein, deren sportliche und möglicherweise auch berufliche Karriere damit auf einen Schlag, einzig und allein durch die latente faschistoide Willkür der etablierten Herrschaftsstrukturen zerstört wird, ist dies jedoch nur ein geringer Trost.

Was angesichts sowohl der tendenziösen und rufmörderischen Propaganda der Massenmedien, als auch in dem rechtsbeugerischen Urteil gegen Claudia Pechstein zu kurz kommt, ist nicht etwa nur der Eisschnellauf, sondern der gesamte Sport an sich. Letztendlich aber ist sogar die gesamte Gesellschaft betroffen. Dies ist eine tatsächlich "historische" Dimension von schwerwiegender Tragweite, deren Verständnis die massenmediale Propaganda bei Weitem übersteigt, denn beides, der gesamte Sport, wie auch das Konzept einer freiheitlichen Gesellschaft haben eine große Niederlage erlitten, die noch weitreichende Folgen haben kann. Denn jeder Sportler ist nun mehr in großer Gefahr, und besitzt faktisch keinerlei Rechtssicherheit mehr. Das Urteil gegen Claudia Pechstein hat den Weg geebnet zu einer systematischen, regelrechten Säuberung des Sports von Athleten, ausschließlich aufgrund indirekter Nachweise und deren Interpretation anhand pseudowissenschaftlicher Lehrmeinungen und ihrer willkürlichen Interpretationsnormen.

Auch die Dopingbekämpfung selbst hat damit tatsächlich eine Niederlage erlitten, denn diese, die ohnehin bereits zunehmend wahnhafte Züge zeigt, kann nun endgültig fanatisch-inquisitorische Auswüchse annehmen, da eben nun Sportler durch die reine Indizien-Willkür indirekter Nachweise denunziert und beseitigt werden können. Zudem ist dieser wahnhafte Kampf gegen Doping ohnehin nichts weiter als eine der pseudowissenschaftlichen Medizinideologie entsprechende reine Symptombekämpfung, während die tieferen gesellschaftlichen Ursachen für das Doping im Sport überhaupt nicht betrachtet, ja eher noch gefördert werden. In dem öffentlichen Leistungsfetisch, Karrierestreben und Anerkennungswahn wirken letztlich bereits zutiefst gesellschaftliche Psychosen auch in den Sport hinein.

Und so, wie es die Gesellschaft bereits ist, droht nun auch der Sport vollständig vereinnahmt zu werden, von der als Wissenschaft getarnten Brotgelehrsamkeit der herrschenden Eliten. Und diesem gegenwärtigen, sämtliche Lebensbereiche umklammernden Wissenschaftsfaschismus fallen nun auch im Sport zunehmend die fundamentalen gesellschaftlichen Prinzipien von Freiheit, Würde und Rechtsstaatlichkeit zum Opfer. Und vorne weg ist dementsprechend nun auch im Sport die Unschuldsvermutung nur noch ein reaktionäres Relikt aus dunklen Zeiten, als kranke, sozialromantische, humanistische Fanatiker dem armen, unschuldigen, hart schuftenden und so herrschaftsbedürftigen Volk ihre utopischen Wahnvorstellungen von Freiheit, Würde und Toleranz aufoktroyieren wollten.


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