Endgültiger WM-Kader * Champions League-Finale * Bundesliga-Wechsel * Hohes Zuschauerinteresse an Weltmeisterschaft Drucken
Geschrieben von: Baraka   
Freitag, den 27. Mai 2011 um 17:00 Uhr
  •    WM-Nominierungen

Der 21 Spielerinnen umfassende Kader der deutschen Frauen-Nationalmannschaft für die WM 2011 steht fest. Die Bundestrainern hat am heutigen Freitag ihr Aufgebot für das am 26. Juni beginnende Turnier benannt. Da die DFB-Elf mit einem zu großen, 26 Spielerinnen umfassenden Kader in die Vorbereitung gestartet war, mussten nun fünf Spielerinnen aus dem erweiterten Kader gestrichen werden.

Besonders bitter ist die Entscheidung für zwei Potsdamer Spielerinnen ausgefallen: Nach dem verlorenen Champions League-Finale vom Donnerstagabend verpassen Stürmerin Anja Mittag und die junge Abwehrspielerin Josephine Henning nun auch noch die Teilnahme an der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Damit ergeht es ihnen allerdings wie den meisten ihrer Turbine-Mitspielerinnen.

Mit Bianca Schmidt, Babett Peter und Lira Bajramaj sind damit aus der Mannschaft des Deutschen Meisters, DFB-Pokal-, Bundesliga-Cup- und Champions League-Finalisten lediglich drei Spielerinnen bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land dabei. Die größten Spielerinnen-Kontingente stellen die Torfabrik und der Vizemeister der abgelaufenen Spielzeit, der 1. FFC Frankfurt, sowie der Tabellendritte FCR Duisburg.

Die Frankfurterinnen stellen neben Stammtorhüterin Nadine Angerer auch Melanie Behringer, Kerstin Garefrekes, Birgit Prinz, Ariane Hingst und die krampfhaft zur Innenverteidigerin umfunktionierte Saskia Bartusiak. Die Duisburgerinnen stellen die zweite Torhüterin Uschi Holl, sowie Linda Bresonik, Simone Laudehr, Inka Grings, U20-Weltmeisterin Alexandra Popp und die über die gesamte abgelaufene Saison mit einem Kreuzbandriss ausgefallene Annike Krahn.

Die einzige größere Überraschung ist die Nominierung von Popps U20-Kollegin Almuth Schult als dritte Torhüterin hinter Angerer und Holl. Für die Essener Torfrau Lisa Weiß hingegen bedeutet dies ebenfalls das Verpassen des WM-Zugs. Ebenso erging es auch der Duisburgerin Sonja Fuss und der Frankfurter Torschützenkönigin der abgelaufenen Saison Conny Pohlers.

Neben den genannten Spielerinnen wird das DFB-Aufgebot durch die Wolfsburgerinnen Verena Faißt und Martina Müller, die Hamburgerin Kim Kulig, sowie Lena Goeßling und Celia Okoyino da Mbabi aus Bad Neuenahr komplettiert. Für den endgültigen WM-Kader stehen noch zwei Lehrgänge aus, in denen drei Länderspiele absolviert werden. Am 3. Juni trifft die DFB-Auswahl in Osnabrück auf Italien, am 7. Juni in Aachen auf die Niederlande und am 16. Juni in Mainz auf Norwegen.


 

  •    Titelverteidigung geplatzt

Am Donnerstagabend unterlag Turbine Potsdam in London in der Neuauflage des Vorjahresendspiels der Champions League dem französischen Rekordmeister Olympique Lyon mit 0:2 (0:1). Wendie Renard per Abstaubertor in der 27. und Lara Dickenmann in der 85. Minute entrissen den "Torbienen" die kontinentale Fußball-Krone.

Vor rund 15.000 Zuschauern im Stadion Craven Cottage bot Potsdam insbesondere in der ersten Halbzeit eine schwache Vorstellung, ließ im zweiten Durchgang schließlich einige hochkarätige Chancen liegen und musste sich somit am Ende der taktisch und spielerisch besseren Manschaft aus Lyon verdient geschlagen geben.

Für Deutschland bleibt es damit nach zehn Europacup-Finals bei sechs Titeln. Rekordsieger bleibt der 1. FFC Frankfurt mit drei Triumphen. Bei einem heutigen Potsdamer Sieg hätte der Verein nicht nur zweimal in Folge die höchste europäische Vereintrophäe gewonnen, sondern hätte auch mit dem ewigen Rivalen aus Frankfurt gleichgezogen.

Auch Turbine-Trainer Bernd Schröder wäre nach dem UEFA-Cup-Sieg 2005 und dem Triumph in der "Königsklasse" 2010 zum Rekordcoach aufgestiegen. Mit dem Finale spielten Lira Bajramaj und Josephine Henning zum vorerst letzten Mal für Potsdam. Das Team hatte im Vorfeld des Finales mit erschwerten Bedingungen zu kämpfen.

Gleich fünf Nationalspielerinnen fehlten Turbine fünf Wochen lang ohne Wettkampfpraxis aufgrund der absurd langen Vorbereitung des DFB-Teams wegen der im kommenden Monat startenden Heim-WM. Zudem fiel am Spieltag auch noch Potsdams derzeit torgefährlichste Spielerin Yuki Nagasato, die angeschlagen von der japanischen Nationalmannschaft heimgekehrt war, endgültig aus.

Den deutschen Nationalspielerinnen Anja Mittag, Bianca Schmidt und Josephine Henning mag darüber hinaus die Bekanntgabe des endgültigen 21er-WM-Kaders, der am Freitag bekannt gegeben wird, belastend im Hinterkopf gesteckt haben. Die Spielerinnen gelten als Wackelkandidaten und wirkten im Spiel bisweilen verunsichert.

 


  •    Burmeister nach Wolfsburg

Die Torhüterin des USV Jena, Jana Burmeister, wechselt zur kommenden Saison zum VfL Wolfsburg. Die 22jährige unterzeichnete einen Zwei-Jahres-Vertrag bei den Wölfinnen. VfL-Trainer hatte eigentlich eine Ersatztorhüterin hinter der etatmäßigen Stammtorhütern Alisa Vetterlein gesucht. Mit Burmeister kommt nun jedoch eines der großen Torwarttalente nach Wolfsburg. Bei der U20-Weltmeisterschaft 2008 hatte Vetterlein vor Burmeister die Nase vorn und spielte das Turnier als Nummer Eins.

 

 

  •    Nati nach Bad Neuenahr

Die U19-Nationalspielerin Sofia Nati wechselt von der SG Essen-Schönebeck zum Ligarivalen SC 07 Bad Neuenahr. Das berichtet RevierSport. Die 18jährige hatte aufgrund eines Kreuzbandrisses einen Großteil der abgelaufenen Saison verpasst. Bereits vor dem letzten Bundesliga-Cup-Spiel ihres bisherigen Vereins wurde Nati verabschiedet, damals noch ohne neuen Zielverein. Die offizielle Bestätigung des Wechsels des neuen Vereins steht noch aus.



  •    Hohes Fan-Interesse an Fußball-Weltmeisterschaft 2011

Bislang wurden 620.000 WM-Tickets verkauft. Dies entspricht einem Anteil von rund 70 Prozent des freien Kontingents. „Diese sehr erfreulichen Verkaufszahlen stimmen mich bereits einen Monat vor WM-Anpfiff sehr optimistisch, dass wir wirklich tolle Kulissen bei allen 32 Spielen der Frauen-WM 2011 haben werden“, so Steffi Jones, Präsidentin des WM-Organisationskommitees.

Inzwischen hat sich auch das Kontingent der im freien Verkauf erhältlichen Eintrittskarten von 800.000 auf 900.000 erhöht. Da ursprünglich reservierte Karten-Kontingente aufgelöst und die Stadionpläne finalisiert wurden, stehen zusammen mit Rückläufern aus den bisherigen Verkaufsphasen die weiteren Tickets zur Verfügung. Durch die Umstrukturierungen der Karten-Kontingente sind exakt ein Monat vor WM-Beginn somit auch wieder Tickets für die begehrtesten Spiele erhältlich.

So stehen beispielsweise für das Eröffnungsspiel im Berliner Olympiastadion am 26. Juni zwischen Deutschland und Kanada noch 2.000 Tickets zur Verfügung, für das Finale in Frankfurt 3.000 und das Halbfinale in Frankfurt zusätzlich 4.000 Tickets. Im Angebot sind daneben kleinere Ticketkontingente für bisher nicht mehr verfügbare Partien wie die Gruppenspiele des deutschen Teams und die Begegnungen in Sinsheim. Die zusätzlichen Kontingente sind am Donnerstag, 26. Mai 2011, ab 9:00 Uhr verfügbar.



  •    Neuer alter Trainer beim 1. FC Saarbrücken

Die Frauen des 1. FC Saarbrücken haben einen neuen Trainer: Winfried Klein. Der 57-Jährige kennt den FCS bereits aus der Saison 2008/09, in der es ihm gelang, mit den FCS-Frauen aus der 2. Liga Süd in die Bundesliga zurückzukehren. "Ich freue mich auf diese Herausforderung", blickt er der Aufgabe entgegen, "wir wollen eine neue Mannschaft mit jungen Talenten um führende Köpfe herum aufbauen und langfristig wieder eine Rolle in der 1. Frauen-Bundesliga spielen."

Zuletzt trainierten Tobias Jungfleisch und Sebastian Rytzmann das Team, das in der abgelaufenen Saison nach zwei Jahren Liga-Zugehörigkeit wieder aus der Bundesliga abgestiegen war. Der bisherige FCS-Cheftrainer Stephan Fröhlich hatte Anfang Februar überraschend aus gesundheitlichen Gründen sein Amt niedergelegt.



  •    Saisonplanung beim FCR Duisburg

Der FCR 2001 Duisburg hat mit Jackie Noelle Groenen erneut eine Spielerin aus den Niederlanden verpflichtet. Damit setzt der FCR nach eigenem Bekunden eine erfolgreiche Tradition fort. Die zum Saisonende von den Löwinnen scheidende niederländische Nationalspielerin Annemieke Kiesel spielte sechs Jahre lang beim Verein. Wie Kiesel beendet auch FCR-Mannschaftskollegin und belgische Nationalspielerin Femke Maes ihre Karriere zum Saisonende.

Maes war Spielführerin der belgischen Auswahl und gewann in ihrem Land vier Meisterschaften und fünf nationale Pokale. In zweieinhalb Jahren beim FCR erreichte sie 54 Einsätze. Kiesel bestritt 105 Spiele für die Löwinnen und war zuvor in den Niederlanden sechsmal Meisterin und dreimal Pokalsiegerin. Mit dem FCR feierten beide zwei DFB-Pokalsiege und den Gewinn des UEFA-Women’s-Cup 2009.

Mit Jackie Groenen kommt nun zur neuen Saison vom Revierrivalen SG Essen-Schönebeck eine 16jährige Mittelfeldspielerin, die auch in der niederländischen U17-Auswahl spielt. Außerdem rücken mehrere Spielerinnen aus der zweiten Mannschaft und der U17 des FCR hoch in den Bundesliga-Kader. Torfrau Meike Kämper (17), Mittelfeldakteurin Gülhiye Cengiz (19) und Innenverteidigerin Isabel Hochstein (17) erhalten jeweils Einjahresverträge bis zum 30.06.2012.

Einen Zweijahresvertrag erhält dagegen die 23jährige Nina Windmüller. Um jeweils ein Jahr verlängert wurden zudem auch die Verträge mit der japanischen Nationalspielerin Kozue Ando und Marina Himmighofen. Ebenfalls um ein Jahr verlängert wurde der Vertrag mit Trainer Marco Ketelaer, der damit zur neuen Saison die Löwinnen offiziell als Cheftrainer betreuen und die Nachfolge der im Januar beurlaubten Martina Voss-Tecklenburg antreten wird.

Neben den wichtigen bisherigen Stützen des Teams Kiesel und Maes, sowie dem Nachwuchstalent Hasret Kayikci (zum SC Freiburg) und der Verteidigerin Anne van Bonn (zu Lok Leipzig) werden voraussichtlich noch weitere Spielerinnen den Verein zum Saisonende verlassen. Nach Medienberichten stehen etwa auch Turid Knaak, Marina Hegering und Linda Bresonik vor dem Absprung.



  •    Kameraj verlängert beim HSV

Aferdita Kameraj verlängerte ihren zum Sommer auslaufenden Vertrag beim Hamburger SV um ein weiteres Jahr. Die Mittelfeldspielerin entschied sich damit für die „Rothosen“ und gegen die Angebote anderer Vereine. „Ich war hin- und hergerissen. Letztlich bin ich meinem Herzen gefolgt“, erklärte die 26-Jährige. Auch HSV-Trainer Achim Feifel freut sich über die Vertragsverlängerung einer Führungsspielerin, die „auch durch ihre hervorragende Art neben dem Platz enorm wichtig ist.“ Kameraj wechselte 2008 vom 1. FFC Turbine Potsdam nach Hamburg und ist seither Taktgeberin im defensiven Mittelfeld.