Weltmeisterschaft 2011 * U19-Europameisterschaft * Kritik an DFB und FIFA * Spielerinnenwechsel Drucken
Geschrieben von: Baraka   
Freitag, den 17. Juni 2011 um 00:59 Uhr
  •    WM-Vorbereitung

Gelungene WM-Generalprobe für die deutsche Nationalmannschaft. Zehn Tage vor WM-Beginn mit dem Auftaktspiel im Berliner Olympiastadion gegen Kanada gewann die DFB-Auswahl in ihrem letzten Testspiel gegen Norwegen mit 3:0. Vor 13.812 Zuschauern im Mainzer Bruchwegstadion war die deutsche Elf das gesamte Spiel hindurch die überlegene Mannschaft, blieb aber im Abschluss bis kurz vor Spielende erfolglos.

Die Tore fielen erst in der Schlussviertelstunde. Innerhalb von vier Minuten trafen Simone Laudehr und zweimal Alexandra Popp. Die 20-jährige erzielte damit bereits neun Treffer in zwölf Länderspieleinsätzen. In zwei Testspielen zuvor hatte Deutschland zunächst gegen Italien und anschließend gegen die Niederlande jeweils mit 5:0 gewonnen.

Gegen Italien trafen vor 12.080 Zuschauern in Osnabrück zweimal Alexandra Popp, sowie Kim Kulig und Celia Okoyino Da Mbabi, bei einem Eigentor der Italienerin Roberta D'Adda. Gegen die Niederländerinnen trafen vor 11.136 Zuschauern auf dem Aachener Tivoli Celia Okoyino Da Mbabi, Simone Laudehr, Kim Kulig, Inka Grings und Alexandra Popp. WM-Auftakt ist am 26. Juni, wenn die deutsche Nationalmannschaft im Eröffnungsspiel im Berliner Olympiastadion auf Kanada trifft.



  •    Hohe Nachfrage nach WM-Tickets

670.000 Tickets sind für die 32 Spiele der FIFA Frauen-Weltmeisterschaft 2011 mittlerweile verkauft worden. Diese Zahl, die 75 Prozent des im freien Verkauf verfügbaren Kontingents von 900.000 Tickets entspricht, hat WM-OK-Präsidentin Steffi Jones gestern bekannt gegeben. Für 30 der 32 WM-Spiele wurden dabei mehr als 10.000 Karten abgesetzt. 15 Begegnungen davon haben bereits mehr als 20.000 Besucher angelockt.

Neben Bestellungen aus Deutschland, die 90 Prozent der gesamten Anfragen darstellen, haben Fans aus 50 Nationen, darunter Tansania, Bolivien, Fidschi und Libanon, Karten erworben. Zudem sind beim Ticketing-Center des OK zahlreiche Gesuche von ausländischen Communities, insbesondere der japanischen, brasilianischen und amerikanischen Gemeinschaft in Deutschland, eingegangen.



  •    Bundesliga-Spielerin führt Neuseeland bei WM an

[...] Neuseeland wird bei der Frauenfußball-WM in Deutschland von einer Bundesliga-Spielerin angeführt. Rebecca Smith vom Bundesligisten VfL Wolfsburg wurde am Donnerstag von Trainer John Herdman nominiert und wird Spielführerin sein. Herdman berief 21 Spielerinnen, alle haben bereits ein Junioren- oder A-WM-Turnier bestritten. Überraschung im Kader ist eine 17-Jährige: Katie Bowen hatte erst im Mai ihr Debüt gegeben.[...]

Der ganze Artikel auf 11Freunde: Bundesliga-Spielerin führt Neuseeland bei WM an



  •    Kritik an Zwanziger und DFB

Bayern-Präsident Uli Hoeneß [...] hat DFB-Boss Theo Zwanziger aufgrund der Unterstützung für den skandalumwitterten Fifa-Präsidenten Joseph Blatter attackiert. «Die Haltung des DFB in dieser Sache stört mich. Herr Zwanziger ließ keinen Zweifel daran, dass man Blatter wählen wird. Ganz nach dem Motto: Augen zu und durch. Ich bin enttäuscht, dass der DFB vor diesen unseriösen Machenschaften die Augen verschließt und nicht gegen Blatter Druck macht. Wegschauen heißt auch akzeptieren. Wer das tut, ist mitschuldig», sagte er der Sport Bild. [...]

Der ganze Artikel auf Abendblatt.de: Hoeneß attackiert Zwanziger wegen Blatter-Votum



  •    Korruption bei FIFA

"[...] Blatter ist seit 1975 bei der FIFA und führt seit 1981 die Geschäfte, erst als Generalsekretär, dann als Präsident. Das ist ein System der Familie wie in der Mafia. [...] So läuft das auch bei der FIFA. Sie benutzen dasselbe Vokabular, dieselben Methoden, es ist ein hochkorruptes System, dass nach Fäulnis riecht, nach reichlich Leichen im Keller. Der Kollege Thomas Kistner von der Süddeutschen Zeitung hat einmal gesagt: Diese FIFA hat die Blattern. Eine schöne Formulierung. Nur ist die FIFA-Krankheit noch schlimmer. [...]"

Das gesamte Interview mit Jens Weinreich auf 11Freunde: „Diese FIFA erinnert an die Mafia“



  •    Kritik an DFB und Kommerzialisierung des Fußballs

"[...] Ja, Frau Neid sagt, die Qualität ist so schlecht. Das klingt, als sei sie als Einzige in der age, die Mädels zu trainieren. Das ist in gewisser Form eine Misstrauensbekundung gegenüber den Trainern der Bundesliga. [...] der Frauenfußball wird zu selten sachlich beurteilt. Er wird zum Event und produziert Pseudostars. Wir aber brauchen Persönlichkeiten, keine Barbie-Puppen. Im Männerfußball haben wir schon das Maß verloren. Schauen Sie sich die Millionen Euro Schulden an. Da haben wir eine Situation, die wir nicht haben wollen. Der Frauenfußball muss sich in seiner Art vom kommerzialisierten Männerfußball unterscheiden. [...]"

Das komplette Interview mit Turbine-Trainer Bernd Schröder auf ZeitOnline: "Wir brauchen Persönlichkeiten, keine Barbie-Puppen"


 

  •    FIFA und DFB verweigern ehrenamtliche WM-Berichterstattung

Am Sonntag in drei Wochen beginnt in Deutschland die FIFA WM 2011. Kosovare Asllani, Anja Mittag und ich werden nicht dabei sein. Eigentlich hätten wir alle drei in unterschiedlichen Rollen einen Platz gehabt. Asllani und Mittag als Spielerinnen für Schweden und Deutschland, ich wollte das grosse Ereignis, das vermutlich bislang am besten organisierte Ereignis der Geschichte des Frauenfussballs journalistisch begleiten. Die FIFA ist allerdings der Meinung, dass man nicht überwiegend gratis arbeiten darf, wenn man sich professionell nennen will. [...]

Nicht dabei bin aber nicht nur ich nicht, sondern sehr viele Freunde und Freundinnen des Frauenfussballs, die dem Sport in den letzten Jahren und sogar Jahrzehnten die Treue gehalten haben. Artikel, Interviews, Reportagen gemacht haben. [...] Jetzt dürfen die meisten nicht dabei sein beim grossen Fest in drei Wochen. Der Frauenfussball soll sich von seiner Geschichte verabschieden und professionalisieren. Dazu gehört dann auch, den Ballast von Amateuren (unbezahlten) loszuwerden, der sich bislang bei Turnieren herumgetrieben hat. [...]

Der ganze Text auf Frauenfussball Schweden: Nicht dabei



  •    U19-Europameisterschaft

Die deutsche U19-Juniorinnen-Auswahl ist am vergangenen Wochenende in Italien Europameister geworden. Im Finale bezwang die DFB-Elf Norwegen mit einem fulminanten 8:1 Sieg. Die Norwegerinnen waren bereits Gruppengegner der deutschen Mannschaft. Zum Auftakt gewann das Team mit 3:1. Torschützinnen waren Isabella Schmid, Lena Lotzen und Anja Hegenauer. Auf norwegischer Seite war Melissa Bjånesøy zum zwischenzeitlichen Ausgleich erfolgreich.

Im zweiten Gruppenspiel traf die DFB-Auswahl auf auf Spanien und machte mit einem 1:0 Erfolg bereits vorzeitig den Halbfinal-Einzug perfekt. Eunice Beckmann hatte das Tor des Tages erzielt. Mit dem Sieg sicherte sich Deutschland obendrein die Teilnahme an der kommenden U20-Weltmeisterschaft, da die EM-Endrunde der U19-Juniorinnen auch als europäisches Qualifikationsturnier für die U20-WM 2012 in Usbekistan dient.

Die vier besten Teams bei der EURO qualifizierten sich für die Weltmeisterschaft. Neben Europameister Deutschland und Finalgegner Norwegen sind dies auch Italien und Schweiz. Im letzten Gruppenspiel trafen die deutschen Juniorinnen auf die Niederlande. Mit einem 2:1 Sieg konnten sie auch dieses Spiel für sich entscheiden und mit drei Siegen in die KO-Phase einziehen. Lena Lotzen und Ivana Rudelic hatten für die DFB-Elf getroffen, nachdem die Niederländerinnen durch Ahanice van de Sanden zuvor noch in Führung gegangen waren.

Der vierte Sieg im vierten Spiel gelang Deutschland im Halbfinale gegen die Schweiz. Ramona Petzelberger, Eunice Beckmann und Lena Lotzen sorgten mit ihren Treffern für einen 3:1 Erfolg. Den zwischenzeitlichen Ausgleich hatte Cora Canetta für die Eidgenössinnen erzielt. Im Endspiel gegen Norwegen hatte Luisa Wensing die 1:0 Pausenführung besorgt.

Im zweiten Durchgang brachen dann alle Dämme, während die Norwegerinnen dem Torhunger der deutschen Juniorinnen nichts mehr entgegen zu setzen hatten. Lena Lotzen und Isabella Schmid je zweimal, sowie Ramona Petzelberger, Ivana Rudelic und Anja Hegenauer besorgten den 8:1 Endstand. Finalteilnahme und EM-Titel waren und sind die ersten seit vier Jahren. 2007 stand eine deutsche U19-Auswahl zuletzt im Finale und wurde Europameister.

Lena Lotzen vom FC Bayern München war beim diesjährigen Turnier die treffsicherste Akteurin in Reihen der U19-Juniorinnen. Fünfmal war die 17-jährige erfolgreich, die im vergangenen Jahr noch an der U17-Weltmeisterschaft in Trinidad und Tobago teilgenommen hatte, bei der sie insgesamt vier Tore erzielte. Je drei Tore gelangen Eunice Beckmann von Bayer 04 Leverkusen, sowie Isabella Schmid, die in der kommenden Saison mit dem SC Freiburg wieder in der Bundesliga vertreten sein wird.



  •    Voss-Tecklenburg übernimmt Trainerposten in Jena

Knapp vier Monate nach ihrer Entlassung beim Frauen-Bundesligisten FCR Duisburg hat die 125-malige Nationalspielerin Martina Voss-Tecklenburg einen neuen Trainerposten gefunden. Die viermalige Europameisterin wird Trainerin beim Duisburger Ligarivalen FF USV Jena und hat einen Vertrag bis zum Ende der kommenden Saison unterschrieben. Voss-Tecklenburg übernimmt eine schwere Aufgabe von Vorgänger Konrad Weise. Der USV Jena musste in den vergangenen Spielzeiten bis zuletzt gegen den Abstieg kämpfen. Das soll sich nun ändern.

"Wir erhoffen uns von der Verpflichtung Martina Voss-Tecklenburgs eine deutlich stabilere Spielzeit, in der man frühzeitig den Klassenerhalt schafft", sagte USV-Geschäftsführer Michael Werner. "Jena hat eine junge Mannschaft, die sich weiterentwickeln möchte. An diesem Prozess möchte ich mitarbeiten", erklärte Voss-Tecklenburg, die als Aktive sechsmal deutsche Meisterin wurde und viermal den DFB-Pokal gewann.


 

  •    Spielerwechsel: Knaak nach Leverkusen

Frauen-Bundesligist FCR Duisburg muss einen weiteren Abgang verkraften. U 20-Weltmeisterin Turid Knaak wechselt vom Pokalsieger von 2009 und 2010 zum Ligakonkurrenten Bayer 04 Leverkusen. Die Offensivspielerin erhält bei der Werkself einen Vertrag bis 2013. "Turid ist eine absolute Wunschspielerin und passt sportlich wie menschlich hervorragend ins Team. Sie soll die Lücke in unserem kreativen Mittelfeld schließen", sagt Leverkusens Trainerin Doreen Meier über die 20-Jährige.

Turid Knaak debütierte bereits mit 16 Jahren in der Bundesliga für den FCR 2001 Duisburg, mit dem sie 2009 den UEFA-Cup sowie 2009 und 2010 den DFB-Pokal gewann. In dieser Saison erreichte Knaak mit dem FCR das Halbfinale der Champions League. Auch im DFB-Trikot ist die Studentin der Sonderpädagogik erfolgreich: 2008 gewann Knaak den EM-Titel mit der deutschen U17-Auswahl, in den folgenden zwei Jahren war sie für die DFB-U19 im Einsatz und sicherte sich die Torjägerkrone bei der EM 2010.

Bisheriger Höhepunkt ihrer Nationalmannschafts-Karriere war im vergangenen Sommer der Titelgewinn mit der deutschen U20-Auswahl bei der Weltmeisterschaft im eigenen Land. Bei ihrem früheren Verein, dem FCR Duisburg setzt sich mit dem Wechsel der Umbruch fort: Nationalspielerin Linda Bresonik hat ihren Vertrag vorzeitig gekündigt, U 20-Weltmeisterin Marina Hegering verlässt den Verein, außerdem beenden die Stammkräfte Femke Maes (Belgien) und Annemieke Kiesel (Niederlande) ihre Laufbahn.



  •    Spielerwechsel: Wich zum HSV

Der Bundesligist Hamburger SV hat die Angreiferin Jessica Wich verpflichtet. Die U20-Weltmeisterin wechselt von Turbine Potsdam und unterschrieb einen Zweijahresvertrag. "Ich möchte nach meiner langen Verletzungspause zu meiner Form zurückfinden und eine Führungsrolle übernehmen", erklärt Wich zu ihrem Wechsel. Die 20-jährige Offensivspielerin ist bereits die zweite Neuverpflichtung einer Turbine-Spielerin durch den HSV. Gemeinsam mit Wich kommt Marie-Louise Bagehorn vom Deutschen Meister an die Elbe.


 

  •    Spielerwechsel: Anonma nach Potsdam

Der deutsche Meister Turbine Potsdam hat WM-Teilnehmerin Genoveva Anonma vom Bundesliga-Rivalen USV Jena verpflichtet. Die Spielführerin Äquatorial-Guineas unterschrieb einen Dreijahresvertrag bei den Brandenburgerinnern. Die 22 Jahre alte Torjägerin spielte 50 mal für die Nationalmannschaft Äquatorial-Guineas, mit der sie 2008 den Afrika-Cup gewann. In der Bundesliga hat Anonma in den vergangenen drei Spielzeiten insgesamt 37 Tor für Jena erzielt.



  •    Frankfurt verpflichtet Japanerin

Nach den Zugängen von Lira Bajramaj, Kim Kulig, Desirée Schumann sowie der Schweizer Nationalspielerin Ana-Maria Crnogorcevic hat sich der 1. FFC Frankfurt mit der japanischen WM-Teilnehmerin Saki Kumagai eine Defensivspielerin verpflichtet. Die Japanerin wechselt vom Spitzenklub Urawa Reds Diamonds an den Main und erhält beim aktuellen DFB-Pokalsieger einen Vertrag bis zum 30. Juni 2013.

Die 20-Jährige hatte bereits in der Vorbereitung auf die Rückrunde als Gastspielerin beim 1. FFC Frankfurt mittrainiert. Bei der U 20-Weltmeisterschaft im vergangenen Jahr zählte sie zu den Leistungsträgerinnen des japanischen Teams und hat mittlerweile auch den Sprung in die erste Elf der „Nadeshiko“ geschafft. In zwei WM-Testspielen Japans gegen die USA im Mai gehörte die Verteidigerin zu den Stammkräften. Kumagai ist nach Yuki Nagasato bei Turbine Potsdam und Kozue Ando beim FCR Duisburg die dritte japanische Fußballerin in der Bundesliga.



  •    Vertragsverlängerungen bei Jena und Wolfsburg

Mittelfeldakteurin Susann Utes hat Ihren Vertrag beim FF USV Jena um zwei weitere Jahre verlängert. Als Leistungsträgerin hat sie einen maßgeblichen Anteil am Verbleib in der Frauen-Bundesliga in den letzten drei Jahren. Ebenfalls um zwei Jahre wurde der Vertrag mit Stürmerin Sabrina Schmutzler verlängert. Einen Einjahresvertrag erhielt die auf der Außenbahn spielende Lisa Seiler. Beim VfL Wolfsburg verlängerte Andrea Wilkens ihren auslaufenden Vertrag um ein weiteres Jahr bis zum Ende der Saison 2011/12 . Die 26-Jährige wird jedoch aus beruflichen Gründen kürzer treten und bevorzugt mit der zweiten Mannschaft trainieren.