Der totalitäre Charakter der selbsternannten "Geldsystemkritiker" Drucken
Geschrieben von: Baraka   
Sonntag, den 15. April 2012 um 19:28 Uhr

Der Kampf gegen das Bedingungslose Grundeinkommen ist letztlich ein Kampf gegen das bedingungslose Recht auf Leben, und zwar menschenwürdig, "eigenwertig", selbstzweckhaft zu leben. Und ferner ist es ein Kampf gegen den Menschen, gegen die Freiheit, gegen die geistige und emotionale Autonomie des Individuums gegenüber herrschaftlichen Bestrebungen, also gegenüber autoritärer und elitärer Verfügungsgewalt, die den Menschen untertan machen will, indem sie ihn funktionalisiert und etikettiert und katalogisiert, ihn zu einem Verfügungs-, Verwaltungs- und Verwertungsobjekt macht.

Für den totalitären Charakter, also den durch und für Arbeit abgerichteten Untertanen in der liberalen Gesellschaft, ist eben dies, diese Verfügungsgewalt, und die auf ihr beruhende und sie legitimierende Herrschaftsordnung, das Paradies auf Erden. Es ist die Zwangsarbeitsgesellschaft, eben die liberale Gesellschaftsordnung, durch und durch dem liberalen Götzen Arbeit unterworfen. Diese Herrschaftsordnung und ihr Herrschaftsgötze legitimieren sich letztlich damit, dass sie sich zur unausweichlichen, unumkehrbaren, immer schon da gewesenen, absoluten Realität, zu metaphysischen Daseinskonstanten verklären.

Die tragende Rolle bei dieser ideologisch-propagandistischen Selbstlegitimation der Herrschaft durch Arbeit spielt der totalitäre Charakter, und im Besonderen der Geldsystemverschwörungsideologe. Dieser totalitäre Charakter ist buchstäblich menschliches "Massenprodukt" der totalitären Arbeitsgesellschaft. Er erfühlt und verwirklicht die Arbeit als Herrschaftsinstanz und Herrschaftssystem, und legitimiert sie als einzig wahre Wirklichkeit. Er bestätigt sich dieses totalitäre Zerrbild der Realität mithilfe seiner devot-masochistischen Charakterstruktur, die ihm Lustgewinn durch Leiden, durch Unterwerfung und Ohnmacht verschafft.

Wenn sich das totalitäre Realitätssurrogat des Arbeitsfetischisten dann verbal dissoziiert, so heißt es nur noch: "Man muss halt einfach arbeiten". Und: "Es gibt nichts außer Arbeit". Oft lässt gleich darauf die masochistische Garnitur dieses devoten Denkreflexes nicht lange auf sich warten. Besonders dann nicht, wenn es die Geldsystemverschwörungsideologie ist, der es primär ja nicht darum geht, Arbeit als solche zu rechtfertigen, sondern vielmehr den Lustgewinn an der Unabänderlichkeit des Ausgeliefertseins an die Arbeit. Welche dann nicht selten auch als Verantwortlichkeit eines bösen Leidensobjektes paranoidisiert werden kann.

Das heißt also: Es ist dann etwas Böses, das über die Arbeit, bzw. über das Geld, und mit dem Geld dann auch über die Arbeit herrscht. Das erst macht die Arbeit "böse". Also muss die Arbeit befreit, bzw. erst das Geld und über dieses auch die Arbeit, und diese damit wieder gut gemacht werden. Das Böse, das sowohl Geld als auch Arbeit korrumpiert und/oder unterdrückt, ist wahlweise der Zins, oder eben auch gerne das Grundeinkommen. Die ultimative Heilslehre gegen dieses Böse und ihre Verlockungen ist das "leistungsgedeckte Geld".

Oder mit anderen Worten: Die jetzt "gute" Arbeit. Weil Arbeit herrscht, und zwar über das Geld, und mit dem Geld über die Menschen - aber letzteres mag der Geldsystemverschwörungsideologe nicht so gern ausssprechen. Tatsächlich mag er es vielmehr nicht begreifen. Letztlich kann er es auch gar nicht begreifen, denn seine masochistische Triebhaftigkeit lässt ihn die totale Herrschaft der Arbeit über ihn und alle Menschen und alles Sein als Freiheit empfinden und denken. Er fantasiert sich dies zurecht als ein "Geld, das den Menschen dient", während die Arbeit dabei für ihn ohnehin eine unanfechtbare, metaphysisch-naturgesetzliche Daseinskonstante ist, die ihm, seinem Leben und seiner gesamten Welt erst Sinn und Wert gibt.

Der totalitäre Charakter fühlt sich frei, also nicht beherrscht, im Sinne von unterdrückt, solange er nur genug Lustgewinn empfindet, während seines Ausgeliefertseins an eine gute höhere Macht, an seinen guten Herrscher, dem er sich "freiwillig", tatsächlich also getrieben von der Aussicht auf Lustgewinn, unterworfen hat. Das Schöne und Faszinierende ist, dass sich hier, in dieser masochistischen Triebhaftigkeit, die paranoide Schein-Kritik an leistungslosem Einkommen selbst entlarvt. Sobald nämlich die Paranoia in einer grandiosen Schizophrenie kulminiert, welche die Leidenssucht des totalitären Charakters offenbart.

Wenn nämlich die Leistungslosigkeit zur Eintrittspforte in das jetzt plötzlich finstere Reich der Herrschaft der Arbeit wird. Weil Arbeit plötzlich als Unterdrückung dissoziiert wird, womit der (devote) Lustgewinn an ihr verdrängt, und zugleich die paranoide Lust am Leiden nun umso mehr betont wird. Und dies alles nur, um genau diese Lust an der Arbeit zu verteidigen gegen das Böse der Nicht-Arbeit, der Leistungslosigkeit. Offenbar wird, dass der Götze Arbeit für den totalitären Arbeitsfetischisten ein Herrscher ist, dessen unumschränkte Gutheit er aber verraten muss, um ihn gegen die Leistungslosigkeit zu verteidigen.

Der Götze Arbeit kann für den totalitären Charakter, gerade auch für den Geldsystemverschwörungsideologen nur dann dessen guter Herrscher sein, wenn dessen Lustgewinn an dessen eigener Unterwürfigkeit devot ist. Sobald sein Lustgewinn paranoid wird, also das Leiden als Leiden sichtbar wird - und das wird es massiv im Angesicht des Arbeits-Antigötzen der Leistungslosigkeit -, muss er in eine devote Beliebigkeit abdriften, in welcher er seinen Götzen, seinen Fetisch Arbeit in "gut" und "böse" aufspaltet.

Die "gute Arbeit", also etwa die „gut bezahlte“, „gerechte“ Arbeit, proklamiert er für sich selbst, weil er der Arbeit als seinem heiligsten Götzen ja dienen will. Die "böse Arbeit" aber, also etwa die „ausbeutende“ „Lohnsklaven“-Arbeit, überlässt er der Leistungslosigkeit - und bestätigt diese damit voll und ganz. Selbst ist er dabei aber im Glauben, er würde ihr damit "eins auswischen". Denn der Geldsystemverschwörungsideologe fantasiert sich fest in den Wahn hinein, dass die Leistungslosigkeit, konkret in Form des Grundeinkommens, ebenfalls dem Götzen Arbeit diene.

Denn er kann eben nichts anderes denken, außer dem Dienst, der Unterwerfung unter seinen Götzen Arbeit. Er muss daher aber glauben, dass das Grundeinkommen der Arbeit auf eine "böse" Art und Weise diene - dass es eben der "bösen Arbeit" diene. Genau diese Arbeit ist aber die eigentliche Arbeit an sich, also das wahre Wesen der Arbeit. Nämlich eben als Leiden, als Sklaventätigkeit, die im Liberalismus zur universellen sozioökonomischen Tätigkeitsform an sich geworden ist.

Der Geldsystemverschwörungsideologe ist aber aufgrund seiner masochistischen Triebhaftigkeit in keiner Weise in der Lage, diese Zusammenhänge zu verstehen bzw. auch nur zu akzeptieren. Arbeit ist sein Götze, sie muss "gut" sein, und wenn sie es ist, definiert er sie eben etwa als „gut bezahlt“, „gerecht“ oder „wertvoll“, daneben aber grundsätzlich immer auch als notwendig und unausweichlich. Dieser seiner "guten Arbeit" verschreibt er sich mit Haut und Haaren und verteidigt sie verzweifelt und verbissen gegen die "böse Arbeit" Leistungslosigkeit.

Genauso gut könnte man bildlich gesprochen mit einer Eisenaxt gegen einen flüssigen Stein aus Wasser kämpfen. In dieser Metapher verbleibend, besteht die gesamte scheinargumentative Kraft des Geldsystemverschwörungsnazis aus seinem unentwegt laut in die Welt heraus geschrieenen paranoiden Wahn, dass dieses Wasser, das er bekämpft, ein Stein sei, der uns allen jederzeit auf den Kopf fallen und uns somit alle töten könnte. In Wahrheit aber ist das Bedingungslose Grundeinkommen das Trinkwasser, das uns alle in der gegenwärtigen Wüste der Zwangsarbeitsgesellschaft am leben halten, ja überleben lassen, und diese Wüste in eine grüne Oase verwandeln kann.


Der blinde Fleck der Verschwörungsideologen

Dank ihrer ausgeuferten, völlig enthemmten Paranoia ist die Geldsystemverschwörungsideologie, die sich selbst für Geld-, sogar Systemkritik hält, nahezu vollständig immun gegen Erkenntnisse wie diese. Gegen Erkenntnisse, welche eben die Tatsachenrealität jenseits paranoid-masochistischer Triebhaftigkeit abbilden. Durch diese Triebhaftigkeit entlarvt sich die Pseudokritik der Geldsystemverschwörungsideologen letztlich immer selbst. Nur sie selbst ist es, die ihre Selbstentlarvung nicht bemerkt. Wie auch - sie ist eben viel zu devot und zu masochistisch, um überhaupt irgendetwas zu bemerken.

Gegenüber ihrem eigenen Wesen ist die Verschwörungsideologie als solches völlig blind. Dies zeigt sich gerade darin, dass sie, sobald ihr Kreuzzug enttarnt wurde, vehement dagegen ankämpft, als Verschwörungsideologie bzw. „Verschwörungstheorie“ etikettiert zu werden. Dieser erbitterte Kampf gegen das Label „Verschwörungstheorie“ offenbart jedoch einmal mehr den devot-masochistischen Charakter des Verschwörungsideologen. Allein dieser Kampf ist nämlich bereits der elementare Akt der Unterwerfung des Verschwörungsideologen unter das bestehende Herrschaftssystem.

Während dieser selbst sich jedoch in der Rolle des Gegners, des Widerständlers, des Kämpfers gegen das herrschende System glaubt. Weil er sich eben als Opfer, als Unterdrückter und Ausgestoßener desselben wahrnimmt. Auch diese Wahrnehmung beruht auf der paranoid-masochistischen Triebhaftigkeit des Verschwörungsideologen. Das Label Verschwörungstheorie ist für ihn ein paranoides Leidensobjekt, das ihn in seine Lieblingsrolle, nämlich die Opferrolle drängt.

Tatsächlich aber unterwirft er sich genau damit einem zentralen Herrschaftsmechanismus der gegenwärtigen Herrschaftsordnung. Er übernimmt das Label Verschwörungstheorie eins zu eins als das, als was es verbreitet wird. Und damit bestätigt er es als das, was es ist. Nämlich als Propagandawaffe des bestehenden Herrschaftssystems von dessen „Propagandafront“. Das Label Verschwörungstheorie ist nichts anderes, als das moderne, bürgerlich-säkulare Äquivalent zu dem, was im Mittelalter der Ketzer oder die Hexe war.

Der heute propagandistisch so genannte „Verschwörungstheoretiker“ ist das Feindbild, der Sündenbock, der Teufel, das Böse, der paranoide Leidensfetisch aus Sicht der bestehenden Herrschaftsordnung. Was im Mittelalter der paranoid gewahnte Abtrünnige des römisch-christlichen Götzen „Gott“ und dessen unanfechtbarer Wahrheiten, und der in dessen Namen Herrschenden war, ist in der bürgerlichen Moderne der Abtrünnige der liberal säkularisierten Ersatzgötzen und deren unanfechtbaren Wahrheiten, und der in deren Namen Herrschenden. 

Die damit bewirkte paranoide Aufspaltung der Herrschaftsgesellschaft stabilisiert diese und somit auch die Herrschaftsordnung selbst. Weil der devote Leidensfetisch, der gute Herrscher - also das Prinzip und System Herrschaft an sich, repräsentiert und verwirklicht durch seine Götzen -, sich durch seinen Gegenpol, die Gegenmacht des paranoiden Leidensfetisch, selbst bestätigt. Das Gute verwirklicht sich also quasi als das Gute erst durch die Existenz des Bösen – das es dafür nämlich notwendigerweise erschaffen muss, um eben für sich selbst „das Gute“ sein zu können.

Devotes und paranoides Leidensobjekt bedingen und füttern sich also gegenseitig selbst. Beide sind zwangsläufige Konsequenzen des Prinzips und Systems Herrschaft. Devote und paranoide Triebhaftigkeit, sprich Unterwürfigkeit wie auch Misstrauen sind die zwangsläufige Folge von Herrschaftsordnungen, wenn also Menschen einer externen Verfügungsgewalt ausgeliefert sind, welche die Menschen sich ihr selbst untertan macht, und damit „Herrschaft“ kreiert.

Wenn Unterwürfigkeit und Misstrauen aber eine gewissermaßen masochistische Symbiose eingehen, entsteht jene paranoid-masochistische Schizophrenie, welche das devote Leidensobjekt, und mit ihm letztlich das gesamte Dasein in Gut und Böse aufspaltet. Bei dieser schizophrenen Konstitution und Selbstlegitimation angebeteter Götzen, also herrschender Mächte, und dementsprechend auch in der darauf basierenden Herrschaftsordnung, spielt der Verschwörungsideologe eine Schlüsselrolle.

Ist dieser dem Label „Verschwörungstheoretiker“ von Seiten des Herrschaftssystems ausgesetzt, kann er sich seiner masochistischen Triebhaftigkeit entsprechend als Opfer dieses Systems fühlen. Bevor er dieses Label in der Folge bekämpfen kann, muss er sich diesem zunächst voll und ganz unterwerfen. Aufgrund seiner masochistisch-paranoiden Triebhaftigkeit kann er auch gar nichts anderes, als genau dies zu tun.

Sein Unterwerfungsakt geschieht aber indirekt: Er übernimmt das Label Verschwörungstheorie nicht für sich selbst, weil er es ja als paranoides Leidensobjekt bekämpfen muss, sondern er übernimmt den diesem Label zugrunde liegenden moralischen Kodex des mit diesem Label operierenden Herrschaftssystems. Im Rahmen dieses Systems übernimmt der Verschwörungsideologe damit die ihm von diesem zugewiesene Rolle als Feind, Gegner, Böser, als moderner Ketzer, weil er eben genau diesen Bedeutungsinhalt des Labels Verschwörungstheorie akzeptiert. Der Verschwörungsideologe fällt damit auf genau das zentrale Propagandawerkzeug des herrschenden Systems herein, das er selbst vollständig durchschaut zu haben glaubt: Auf das herrschaftliche "Neusprech".

Er übernimmt die Bedeutung des Bösen als seinen paranoiden Leidensfetisch, kann mittels diesem die Opfer- und Gegnerrolle einnehmen und in diesem Rahmen gegen das System operieren. Nur opponiert der Verschwörungsideologe nicht tatsächlich gegen das System, weil er diesem ja ideologisch voll verhaftet bleibt, denn er übernimmt das Label „Verschwörungstheorie“ in eben genau der Bedeutung, mit der das System es einsetzt, um sich im Rahmen einer Gut-Böse-Spaltung, des „Teile-und-Herrsche“-Prinzips, selbst zu legitimieren und zu stabilisieren.


Teile und Herrsche – Die paranoide Schizophrenie der Herrschaft

Exakt wie etwa bereits bei seinem paranoiden Leidensobjekt „Grundeinkommen“ kämpft der Verschwörungsideologe daher vielmehr nicht gegen das eigentliche System, gegen die bestehende Herrschaftsordnung, sondern lediglich gegen das, was er dafür hält. Er bekämpft das, was ihn für ihn sichtbar in die Rolle des Opfers, des Unterdrückten, des Ausgestoßenen drängt. Er bekämpft nicht das Herrschaftssystem an sich, sondern lediglich das für ihn Böse dieses Systems. Er bekämpft seinen eigenen paranoiden Leidensfetisch.

Was er also gerade nicht bekämpft, ist das Prinzip und System der Herrschaft. Er bekämpft gerade nicht das Prinzip und System der Verfügungsgewalt über Menschen und ihrer zum Zweck der Durchsetzung und Legitimation dieser Gewalt vorgenommenen Spaltung in „Gut“ und „Böse“. Der Verschwörungsideologe kämpft lediglich gegen den „bösen Herrscher“, und anstelle dessen für den „guten Herrscher“. Er kämpft für seine eigenen Götzen, für seine eigenen devoten Leidensobjekte.

Das heißt, wie auch beim Grundeinkommen, muss der Verschwörungsideologe das Verhältnis zwischen ihm und seinem Leidensobjekt moralisch umkehren. Auch hier erledigt dies seine devote und paranoide Triebhaftigkeit. Sich selbst und seine eigenen Götzen stellt er in die Rolle des Guten. Da das System dagegen für ihn ein paranoides Leidensobjekt ist, weil es ihn unterdrückt und ausgrenzt, wird dieses für ihn das Böse, das er zu bekämpfen versucht.

Tatsächlich ist es aber nicht das wirkliche System, sondern dessen „Propagandafront“, und zwar so weit und in der Art und Weise, wie er sie wahrnehmen kann, nämlich ausschließlich im Rahmen seiner masochistischen Paranoia. Und in ausschließlich diesem Rahmen bekämpft der Verschwörungsideologe dann die (aus seiner paranoiden Sicht) Übel des Systems, und konkret etwa das ihm vom System aufgezwungene Label „Verschwörungstheoretiker“. Er bekämpft es als das Böse, doch um dies tun zu können, muss er es zunächst als das Böse akzeptieren. Und damit als genau das, was das System selbst daraus gemacht hat.

Der Verschwörungsideologe übernimmt somit den Neusprech-Begriff "Verschwörungstheorie" eins zu eins von dem System, das er eigentlich als seinen Feind, als seinen paranoiden Leidensfetisch bekämpfen will. Mit diesem Label erschafft sich die bestehende Herrschaftsordnung ihr eigenes Böses, um dieses als solches zu etikettieren und anschließend auszugrenzen und zu verfolgen. Diese propagandistische Spaltung der Gesellschaft geschieht dementsprechend in dem weltanschaulichen Rahmen eines rigiden, totalitären Dualismus, eines einseitigen, undifferenzierten, manipulativen Schwarz-Weiß-Denkmusters.

Dieses ist die geistig-ideologische Manifestation einer paranoiden Schizophrenie, welche angesichts der bereits seit langem verselbstständigten und permanenten, reflexhaften Etikettierung bestimmter Ansichten als „Verschwörungstheorien“ längst zur gesellschaftlichen Massenpsychose geworden ist. Der diesem schizophrenen Label „Verschwörungstheoretiker“ zugrunde liegende Herrschaftsmoralismus ist völlig unfähig zu einem differenzierenden, empirisch-rationalen Verständnis und Gebrauch dieses Begriffes und der hinter dieser Begrifflichkeit liegenden Charakterstrukturen und Triebhaftigkeiten.

Denn (Verfolgungs-)Angst und Misstrauen, also Paranoia sind grundsätzlich durchaus notwendige und wichtige „Triebe“ und Charaktereigenschaften. Und zwar gerade dann, wenn Menschen Herrschaftsverhältnissen, also Verfügungsgewalt ausgeliefert sind. Unterwürfige Neigungen wirken unter diesen Bedingungen jedoch stabilisierend und stärkend auf diese ein. Vor allem eine starke masochistische Triebhaftigkeit kann Unterwürfigkeit und Paranoia jedoch derart entwurzeln und ausufern lassen, das sie in (ausschließlich!) diesem Sinne zur (sozialen) Pathologie werden.

Nämlich wenn sie zur Massenpsychose werden, und diese wiederum dann zwangsläufig zur sozialen Norm wird, der sich jeder und alles unterwerfen muss. Und in eben diesem „pathologischen“ Sinne gibt es, jenseits herrschaftlicher Propaganda und ihres schizophrenen, totalitären Moralkodex, in der Tat Verschwörungsideologien, die lediglich aufgrund ihrer paranoiden Triebhaftigkeit von sich selbst glauben, sich im Widerstand gegen das System zu befinden.

Tatsächlich aber, aufgrund ihrer insgesamt masochistisch-paranoiden Unterwürfigkeit, sind sie fundamentaler Bestandteil einer Herrschaftsordnung, die sie in ihren tieferen und eigentlichen Strukturen und Bedingungen letztlich nicht zu verstehen in der Lage sind. Dies gilt konkret auch für die Geldsystemverschwörungsideologen, die mit ihren Götzen Arbeit und Geld eben genau den Götzen dienen, auf denen die gegenwärtige Herrschaftsordnung aufgebaut ist.

Selbst wenn eben genau dieses System sie als „Verschwörungstheoretiker“ diffamiert, ändert dies nichts an der Tatsache, das sie genau dies auch sind. Aufgrund ihrer paranoid-masochistischen Triebhaftigkeit sind sie dafür aber völlig blind. Mit ihrer Unfähigkeit zu einem differenzierten, empirisch-rationalen Verständnis der gesamtgesellschaftlichen (Herrschafts-)Bedingungen und der von diesen ausgelösten Paranoia, entsprechen sie exakt der bestehenden Herrschaftsordnung, in deren Gegnerschaft sie sich glauben.

Für ihre eigentliche, tatsächliche Rolle als totalitäre Charaktere im Spiel des „Teile-und-Herrsche“ zur Stabilisierung, Ausdehnung und Legitimierung des gegenwärtigen Herrschaftssystems, der liberalen Zwangsarbeitsgesellschaft, sind sie blind. Aufgrund ihrer eben totalitären Charakterstruktur, ihrer paranoid-masochistischen Triebhaftigkeit können sie dies auch nicht bemerken. Alles was sie wahrnehmen und denken, und dementsprechend in diesem weitesten Sinne bemerken können, ist ihr eigener Lustgewinn.


Leistungsloses Einkommen statt Leidenslust durch Arbeit

Alles was Verschwörungsideologen wahrnehmen und denken können, ist das, was sich im Rahmen ihrer Beziehung zu ihren devoten wie paranoiden Leidensobjekten und dem dabei erreichten Lustgewinn vollzieht. Und so können konkret Geldsystemverschwörungsideologen nichts weiter bemerken als eben den eigenen Lustgewinn durch und während ihrer Beziehung zu ihren devoten Leidensobjekten Arbeit und Geld, sowie zu ihrem paranoiden Leidensobjekten der Leistungslosigkeit, der Nutzlosigkeit, der Selbstzweckhaftigkeit, der Eigenwerthaftigkeit.

Ihre ganze Wahrnehmung, und damit ihr ganzes Leben, ihre ganze Welt sind erfüllt von dem Lustgewinn, den sie erfahren können und müssen, sei es durch die Bösartigkeit der Leistungslosigkeit, sei es durch deren paradiesischen Gegensatz, die allmächtige Schicksalhaftigkeit "ARBEIT". Diese Lust und die für sie notwendige Unterwürfigkeit ist Lebensinhalt. Mit diesem als Massenpsychose konnte "Arbeit" zur Herrschaftsinstitution werden, und die ihr dementsprechend unterworfenen Gesellschaften zu Zwangsarbeitsgesellschaften. Diese verwirklichen damit den wahren, nämlich totalitären Charakter der Arbeit.

Ebenso verwirklicht der Lustgewinn durch das Leiden unter dem Joch der Arbeit den Charakter des Arbeitsbücklings. Dessen devote Leidenslust kann jedoch erst dann triumphieren, wenn das Leid des der Arbeit Ausgeliefertseins dem Tod der devoten Lust, dem ultimativen, schlimmsten Feind der Arbeit gegenüber tritt. Und wenn damit das Leid der Arbeit von einem neuen Leiden, dem paranoiden Leiden, dem Leiden unter der bösartigen Macht der Nicht-Arbeit bedroht, vielleicht noch übertroffen, letztlich aber auch vervollkommnet wird.

Nämlich von der Leistungslosigkeit und ihrem Meisterstück, dem Großen Werk, der Verbotenen Frucht, dem Satanischen "Non Serviam": Das leistungslose Einkommen - Das Bedingungslose Grundeinkommen. Was bleibt dann noch von der Arbeit, dem Großen, Heiligen Fetisch und Götzen des Arbeitsbücklings? Was bleibt dann noch von seiner Lust am Leiden? Nichts, außer der unverfälschten Tatsachenrealität, jenseits paranoid-masochistischer Triebhaftigkeit: Arbeit ist die Tätigkeit von Sklaven, nicht von freien Individuen.

Arbeit ist eine Massenpsychose, kollektive Sklaverei und Götzendienst. Ihr größter Feind ist die Freiheit mitsamt ihrer ökonomischen Verwirklichung: Das leistungslose Einkommen - Das bedingungslose Grundeinkommen. Und so kann sich nun jeder entscheiden: Zwischen der Unterwerfung unter das Leid des Sklavendaseins durch Arbeit, oder der Freiheit durch die Überwindung des Sklavendaseins durch Arbeit.

Zwischen der Lust am Leiden durch Arbeit oder der Lust auf Leben durch Grundeinkommen. Zwischen der Pflicht des Leidens durch Arbeit oder dem Recht auf Leben durch Grundeinkommen. Das Paradigma des Leidens ist die Arbeit. Das Paradigma des Lebens ist die Leistungslosigkeit: Das Geschenk des Seins, unseres Seins, und des Seins für uns und um uns herum. ALLES ANDERE kommt erst danach.

Vor jedem Nutzen, vor jeder Funktion kommt Eigenschaft und Wesen, welche als Selbstzweck den allein für sich selbst und damit aufrecht stehenden Eigenwert alles Daseienden bestimmen. Alles weitere, alles dem folgende liegt darum herum, um dieses Herz des Seins: Das Leben als Sinn und Zweck seiner Selbst. Und so im Besonderen auch der Mensch: Als Selbstzweck, mit unveräußerlicher Werthaftigkeit, "Würde" genannt.

Niemals aber, niemals als Mittel zum Zweck, als funktionalisierbares, vernutzbares, verwertbares (Verfügungs-)Objekt, als Ware, als Arbeitender - als Untertan eines falschen, toten Götzen "Arbeit". Nur der Arbeitsbückling, der durch Arbeit zum Lustgewinn an seiner Unterwürfigkeit abgerichtete Untertan, und dessen fundamentale Triebkraft, die devote Lust am Leiden, ist von Grund auf unfähig, zwischen diesen beiden Polen, dem des Leidens und der Arbeit einerseits, und dem des Lebens und der Freiheit andererseits, zu unterscheiden.

Die masochistische Triebhaftigkeit des Arbeitsbücklings, seine Leidenssucht, wird ihn auf ewig nach der Allmacht der Arbeit, seinem heiligen Fetisch und Götzen gieren und suchen, und ihn diesen als Freiheit, Leben und Dasein begreifen lassen. Während dagegen jede unverfälschte, unverzerrte Erfahrung und Erkenntnis der Leidhaftigkeit, sowohl der Herrschaft an sich, als auch konkret der Unterwerfung unter die Arbeit, ohne also eine devot-masochistisch geprägte Wahrnehmung, als Schwäche, als „Störung“, als krankhaft, „pathologisch“, letztlich also als "bösartig" wahrgenommen und definiert wird.

Mit dem in diesem Denken wurzelnden Sozialdarwinismus entfalten sich unmittelbar die totalitären Denk- und Verhaltensstrukturen des paranoid-masochistischen Charakters, und konkret des arbeitsfetischistischen Geldsystemverschwörungsnazis. Und alles, was ihm auf seinem Kreuzzug begegnet, wird er ausschließlich im Rahmen seiner Triebhaftigkeit, seiner Unterwürfigkeit, seiner Leidensgier wahrnehmen, beurteilen und definieren.

Ganz besonders dann, wenn es der größte Feind seiner devoten Lust ist, die schlimmste Todsünde, der Teufel höchstpersönlich, das reine, pure Böse selbst: Die Nichtarbeit, die Leistungslosigkeit und ihre monetäre Fleischwerdung: Das Bedingungslose Grundeinkommen. Für den Arbeitsbückling bedeutet dies die Apokalypse, den Untergang seiner Welt, mitsamt seines Götzen, seines Himmels, seines Daseins als glücklicher Sklave der Arbeit. Dies aber bestätigt nur, was das Grundeinkommen wirklich ist: Der Schlüssel zur Freiheit.

Die wahren Utopien liegen erst hinter der Tür, vor der wir stehen. Hinter den Gemäuern der Arbeit, die uns umgeben. Die uns die Götzendiener der Arbeit, die Arbeitsbücklinge nicht zu verlassen erlauben wollen. Lasst uns also zuerst endlich die Tür aufschließen und die Ruine der Zwangsarbeitsgesellschaft mitsamt ihres Monopolkapitalismus verlassen. Auf uns wartet echte Freiheit - das Sein jenseits von Herrschaft, von Ware und Markt, von Nutzen und Ertrag, von Arbeit und Funktion, von Lust durch Leiden.

Diese echte Freiheit beginnt im Kopf. Es heißt zu sehen und zu begreifen, und zu zugreifen: Der Schlüssel liegt bereits in unseren Händen. Es ist die entfunktionalisierte Leistungslosigkeit als Grundprinzip und Grundwert des Lebens. Es ist das leistungslose Einkommen zur Befreiung des Menschen von Arbeit. Von der Verwertung des Menschen durch Arbeit. Von der Entmenschlichung des Menschen durch seine verwertbar gemachte Funktionalisierung. Von der Unterwerfung des Menschen durch Lust am Leiden. Durch den Götzen Arbeit.

Es ist erst die Leistungslosigkeit, die Selbstzweckhaftigkeit, die in und für sich selbst bestehende Eigen- und Einzigartigkeit, als neues und eigentliches Lebensfundament, als zentraler Grundwert des Daseins, als kosmisches, evolutionäres Grundprinzip des Daseins, als Grundvoraussetzung für Leben und Schöpfung, für Entfaltung und Entwicklung, für Ausdruck und Aktivität, die diesen, und letztlich alle falschen, toten Götzen entthront. Leistungsloses Einkommen ist der Schlüssel zum Leben, und dieser trägt einen Namen: Das Bedingungslose Grundeinkommen.