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Geschrieben von: Baraka   
Sonntag, den 27. Februar 2011 um 21:50 Uhr
  •    Keine Werbung für Springer-Hetzblatt

Mit deutlichen Worte hatte es die Gruppe "Wir sind Helden" durch Sängerin Judith Holofernes abgelehnt, sich an einer Kampagne für das Hetzblatt aus dem Hause Springer zu beteiligen. "Die Bildzeitung ist ein gefährliches politisches Instrument - nicht nur ein stark vergrößerndes Fernrohr in den Abgrund, sondern ein bösartiges Wesen, das Deutschland nicht beschreibt, sondern macht," waren die deutlichen Worte, die Holofernes zu der Anfrage einer Hamburger Werbeagentur fand und veröffentlichte.

Als Antwort auf das Schreiben wird die Springerschmiere nun Werbung für "Wir sind Helden" machen. In der Montagsausgabe der TAZ erscheint eine ganzseitige Anzeige, die das Schreiben von Holofernes in voller Länge abdruckt. Ergänzt wird es durch den Zusatz "Danke für Ihre ungeschönte und unentgeltliche Meinung, Frau Holofernes". Als Anspielung auf besagte Werbekampagne suggeriert die Schmiere damit, dass es sich um die "offene" und "ehrliche" Meinung von Prominenten handele.

Die Schmiere rühmt sich der bereits von ihnen gekauften Prominenten wie Veronica Ferres, Thomas Gottschalk, Philipp Lahm, Richard von Weizsäcker oder Mario Barth. Als Gegenleistung für ihre angeblich "offene" und "ehrliche" Meinung zu der Schmiere hätte diese in deren Namen 10.000 Euro für "einen guten Zweck" gespendet.

Die TAZ-Anzeige offenbart nun jedoch, dass die Schmiere auf diese tatsächlich offene und ehrliche Meinung, welche die Gruppe auf ihrer eigenen Website, anstatt in Form eines billigen Kino- oder TV-Spots öffentlich machte, mit keiner finanziellen Honorierung würdigt. Diese Anzeige ist der Versuch, die Annahme zu unterstreichen, dass die Schmiere letztlich alles zu ihren Gunsten drehen könnte, sagte Holofernes in einem Interview mit der TAZ.

Die Schmiere versuche zu sehr ein Image "von Drüberstehen und Humor und Selbstironie" für sich zu gestalten, dass sie wohl nicht zu einem richtigen Gegenschlag ausholen würde, so Holofernes weiter. In dem Schreiben hatte die Sängerin auch kein gutes Wort für die Prominenten übrig, die sich für das Hetzblatt als Werbefiguren hergeben. Die Kampagne sei perfide und spiele mit der Dummheit auf allen Seiten.

Auch auf der Seite der Werber, also derjenigen, die sich an der Werbekampagne beteiligten. Im TAZ-Interview ergänzte Holofernes auf Nachfrage: "Ich unterstelle denen, die mitmachen, dass sie sich als dümmer verkaufen, als sie sind. Diese ganze Kampagne wirkt auf mich wie ein großer Deal, den alle miteinander machen, damit sie in ihrer komischen Blase weiterleben können, indem sich jeder ein bisschen doofer verkauft, als er ist."



  •    Grundeinkommen zur Prime Time

Am 18. März zeigt der Sender 3Sat um 20.15 Uhr den Film “Bedingungslos glücklich? – Freiheit und Grundeinkommen”. Der Film von Sabine Jainski und Ilona Kalmbach thematisiert die Idee des Bedingungslosen Grundeinkommens. Die Ausstrahlung bildet den Auftakt zu einer Themenwoche mit dem Titel “Sein oder Haben”. Dabei geht es um die Frage, welche Wirtschaftsordnung in Zukunft gebraucht wird.

"Die Idee eines bedingungslosen Grundeinkommens für alle Bürger eines Staates oder sogar für alle Menschen weltweit findet immer mehr Anhänger", heißt es in der Ankündigung zur Themenwoche "Sein oder Haben". Der Film, so heißt es weiter, beleuchte die aktuelle Diskussion mit prominenten Befürwortern und Gegnern und zeige, wie aus einer utopischen Idee ein sehr reales, neues Lebensgefühl heranwächst.

"Was würden Sie arbeiten, wenn für Ihr Einkommen gesorgt wäre?" ist eine der entscheidenden Fragen der Befürworter des Grundeinkommens und bei der Bewerbung der Idee in der Öffentlichkeit. Menschen mit einem Grundeinkommen seien frei dazu, nur die bezahlte Arbeit zu verrichten, die sie wirklich tun möchten. Zugleich könnten sie wichtige Arbeiten, die kaum oder gar nicht entlohnt werden, zum Wohle des Gemeinwesens umsonst leisten.



  •    Ehrenamtliches Engagement von Erwerbsarbeitslosen

Empfänger von Hartz-IV-Leistungen werden auch in Zukunft durch ihre Tätigkeit in Sportvereinen und Verbänden finanziell nicht schlechter gestellt. Dies war Teil des vom Vermittlungsausschuss von Bundestag und Bundesrat angenommenen Kompromisses zur Neufassung der Hartz-IV-Regelungen. Gemäß der zukünftigen Regelung werden Aufwandsentschädigungen für ehrenamtliche Tätigkeiten bis zu einer Höhe von 175 Euro im Monat wie bisher steuerfrei bleiben und nicht auf die Hartz-IV-Sätze angerechnet.

Der Deutsche Fußball-Bund (DFB) und der Deutsche Olympische Sportbund (DOSB) hatten sich deutlich gegen einen ursprünglich diskutierten Entwurf ausgesprochen, der eine Anrechnung von Aufwandsentschädigungen für das Engagement in gemeinnützigen Vereinen und Verbänden vorgesehen hatte.

DFB-Präsident Theo Zwanziger dankte dem Vorsitzenden der DFB-Kommission für Steuern und Abgaben, der sich für die neue Regelung eingesetzt hatte. „Durch die ursprünglich diskutierte Neuregelung hätte die Gefahr bestanden, dass Hartz-IV-Empfänger ihre ehrenamtliche Tätigkeit in den Vereinen und Verbänden einstellen. Dabei leisten diese Menschen dort einen wichtigen Beitrag für unsere Gesellschaft“, so Zwanziger.

 

 

  •    DFB-Pokal-Halbfinale

Am Sonntag haben sich Turbine Potsdam und der 1. FFC Frankfurt im Halbfinale des DFB-Pokals durchgesetzt. Frankfurt gewann gegen den SC 07 Bad Neuenahr mit 3:1, Turbine Potsdam gegen Bayern München mit 4:2. Das "Traumfinale", so Frankfurts Manager Siegfried "Siggi" Dietrich, "zwischen den beiden deutschen Mannschaften, die den europäischen Fußball in den letzten Jahren geprägt haben" steigt am 26. März im RheinEnergieStadion in Köln.



  •    Bundesliga-Nachholspiel

Parallel zum DFB-Pokal-Halbfinale fand das letzte der verbliebenen Bundesliga-Nachholspiele statt. In einer torreichen Partie unterlag dabei der Herforder SV dem USV Jena mit 3:4 und verspielte damit die letzte theoretische Chance auf den Klassenerhalt. Der Abstieg in die zweite Liga, der sich bereits früh in der Saison abzeichnete, ist damit zwei Spieltage vor Saisonende Gewissheit geworden.

In zwanzig Ligapartien konnte der Aufsteiger, der seit dem vierten Spieltag auf dem letzten Tabellenplatz lag durch einen Sieg und zwei Unentschieden nur fünf Punkte holen. Ähnlich war auch der Saisonverlauf bei Gegner Jena. Die Thüringerinnen belegten seit dem neunten Spieltag durchgängig den vorletzten Tabellenplatz und konnten mit dem Sieg seit dem erstmals wieder auf einen Nichtabstiegsplatz klettern.

Den zweiten Abstiegsplatz belegt jetzt der 1. FC Saarbrücken mit einem Punkt weniger als der USV, und drei Punkten hinter dem Tabellenneunten SG Essen-Schönebeck. Für die Saarbrückerinnen wird damit die Luft ganz eng, da sie ein vergleichbar schweres Restprogramm wie Jena haben. Beide Teams treffen unter anderem noch auf den Tabellendritten FCR Duisburg.



  •    Angerer verlängert

Torhüterin Nadine Angerer hat ihren Vertrag beim 1. FFC Frankfurt um ein weiteres Jahr bis zum 30. Juni 2012 verlängert. "Es macht mir riesigen Spaß, in einer Mannschaft mit so vielen tollen Spielerpersönlichkeiten aktiv zu sein", so Angerer. Sie sehe es als interessante Herausforderung, auch über die WM 2011 hinaus mit dem Team "die sportlichen Ziele der Zukunft zu realisieren".

FFC-Manager und Spielerberater Siegfried Dietrich zeigte sich glücklich, "mit Nadine Angerer nicht nur Deutschlands Torfrau Nr. 1, sondern auch eine der bedeutendsten Fußball-Persönlichkeiten unseres Landes auch nach der WM" verpflichtet zu haben. Die Nationaltorhüterin gehört bei den Frankfurterinnen zu den absoluten Leistungsträgerinnen und hat in der laufenden Saison, sowohl in der Liga als auch im DFB-Pokal 21 von 23 Pflichtspielen bestritten.

Mit der Weiterverpflichtung der Nationaltorhüterin ist nach Angaben des Vereins eine weitere wichtige Personalie im Hinblick auf die Zusammenstellung des "FFC-Zukunftsteams" geklärt. Zuvor hatten bereits Svenja Huth, Dzsenifer Marozsán, Sandra Smisek und Meike Weber ihre Verträge vorzeitig verlängert. Verstärkt wird Frankfurt in der neuen Saison zuden von Kim Kulig und Ana-Maria Crnogorcevic. Beide spielen gegenwärtig noch beim Hamburger SV.



  •    Bundesliga: 24. Spieltag

In der Fußball-Bundesliga der Männer hat Borussia Dortmund einen großen Schritt Richtung Meisterschaft gemacht. Am Samstagabend gewann der BVB bei Bayern München. Verfolger Leverkusen ließ dagegen Punkte liegen. Am Sonntag verspielte die Werkself bei Werder Bremen noch eine 2:0 Führung und muss sich am Ende mit einem Punkt begnügen. Dortmund führt die Tabelle nach 24 Spieltagen mit zwölf Punkten Vorsprung auf den Tabellenzweiten Leverkusen an.

Hannover und Mainz gewannen am Samstag und nehmen weiter Kurs auf das internationale Geschäft. Köln gewinnt gegen Freiburg und entfernt sich von der Abstiegsregion. Auch Stuttgart gewinnt, bleibt aber Tabellenvorletzter. Schlusslicht Gladbach verlor bereits am Freitag gegen Wolfsburg. Den Relegationsplatz belegt Lautern, das gegen Hamburg nicht über ein Unentschieden hinaus kamen. Alle Ergebnisse in der Übersicht:

 

 VfL Wolfsburg - Borussia Mönchengladbach    
 2:1 (2:0)    
 1. FC Kaiserslautern - Hamburger SV 1:1 (1:0)
 1899 Hoffenheim - FSV Mainz 05 1:2 (0:1)
 1. FC Köln - SC Freiburg 1:0 (0:0)
 FC St. Pauli - Hannover 96 0:1 (0:0)
 Schalke 04 - 1. FC Nürnberg 1:1 (0:1)
 Bayern München - Borussia Dortmund 1:3 (1:2)
 Eintracht Frankfurt - VfB Stuttgart 0:2 (0:0)
 SV Werder Bremen - Bayer 04 Leverkusen 2:2 (0:1)